Nachhaltig bauen und sanieren

Von energieeffizient bis hin zu energieautark

Nachhaltigkeit wird immer wichtiger – auch in der Baubranche. Wir erklären, wie man möglichst ökologisch und ressourcenschonend Haus bauen und renovieren kann und wie es gelingen kann, ein Haus energieautark zu gestalten.

Langlebig bauen

Ein wichtiger Grundsatz beim nachhaltigen Bauen ist die Langlebigkeit. Die Lebensdauer eines Hauses sollte idealerweise über mehrere Generationen andauern. Besonders schlau ist es, ein Haus von Anfang an so zu planen, dass es bei Bedarf verändert, erweitert oder auch verkleinert werden kann, wenn sich die Bedürfnisse der Bewohner über die Jahrzehnte ändern.

Umbau und Sanierung statt Neubau

Meist ist es nachhaltiger ein bestehendes Haus umzubauen oder zu sanieren als ein neues Haus auf die grüne Wiese zu stellen. Dies sollte nach Möglichkeit bei der Entscheidung rund um die Schaffung von Wohnraum berücksichtigt werden. Auch eine Erweiterung, beispielsweise ein Anbau oder eine Aufstockung ist eine gute Möglichkeit bestehende Substanz zu vergrößern und neue Nutzungsmöglichkeiten zu erschließen.

Bodenverbrauch und Versiegelung bei Neubauten

Ein nachhaltiges Bauprojekt beginnt schon lange bevor die ersten Bagger kommen – nämlich bei der Planung. Wer die Umwelt schonen möchte, der baut kompakt am besten in einer Umgebung wo es bereits Häuser und eine entsprechende Infrastruktur gibt. Um den Boden nicht zu stark zu versiegeln, ist es ratsam Wege, Terrassen und Gärten mit wasserdurchlässigen Belägen zu gestalten.

Nachhaltige Baustoffe: Ziegel oder Holz?

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Bauen ist die Wahl der Bauweise bzw. des Baumaterials. Jeder Baustoff verfügt über eine andere Ökobilanz. Es macht einen Unterschied ob mit lokalen, nachwachsenden Rohstoffen gearbeitet wird oder ob für den Bau energieintensive Baustoffe produziert und über Tausende Kilometer transportiert werden müssen.

Ziegelbau: Der Klassiker

Das klassische Ziegelhaus ist heute immer noch sehr gefragt. Schließlich ist es in Punkto Lebensdauer ungeschlagen. Ein massives Ziegelhaus ist über mehrere Generationen hinweg beständig. Auch die Wärmedämmung, Schalldämmung und das Raumklima sind bei einem Ziegelhaus sehr gut. Zudem lassen sich Ziegel meist problemlos verwerten oder mit geringem Aufwand recyceln.

Ein Nachteil in ökologischer Hinsicht ist die Herstellung der Ziegel. Diese werden aus Ton oder Lehm produziert und aufgrund des notwendigen Brennens bei hohen Temperaturen ist die Herstellung im Vergleich recht energieintensiv. Setzt man also auf Ziegel als Baustoff, so sollten diese aus heimischer Produktion, aus einem modernen Betrieb kommen, welcher auf eine möglichst energieeffiziente Herstellung achtet.

Holzbalken Dachstuhl Hausaufstockung

Holzriegelbau: Einfach nachhaltig

Als Alternative zum Ziegel erfreut sich Holz in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Holz ist als natürlicher und nachwachsender Rohstoff besonders nachhaltig. Auch der geringe Energieaufwand, der für die Produktion und Aufbereitung des Materials anfällt, spricht für den Baustoff. Holz ist der einzige Baustoff, der langfristig Kohlenstoffdioxid (CO2) bindet. Besonders ressourcenschonend ist der Bau mit Holz, wenn auf den Einsatz heimischer Hölzer und kurze Transportwege geachtet wird.

Neben den vielen Vorteilen gibt es aber auch den ein oder andere Nachteil zu bedenken, wenn man ein Holzhaus bauen möchte. Im Gegensatz zu Ziegelbauten sind Holzhäuser nämlich etwas weniger robust und somit anfälliger für witterungsbedingte Schäden oder Baumängel. Daher sollte ein Holzhaus nur von einem echten Profi mit langjähriger Erfahrung umgesetzt werden. Auch Sanierungen oder Anbauten sind bei einem Holzhaus meist schwieriger durchzuführen als bei einem Ziegelhaus.

Effektive und nachhaltige Wärmedämmung

Ein weiteres zentrales Element beim nachhaltigen Bauen ist eine effiziente, umweltschonende Wärmedämmung. Dazu zählt die Dämmung von Dach, Außenwänden, Fenster und Außentüren die dafür sorgt, dass die Aufwendungen für die Beheizung gegenüber der Außentemperatur möglichst gering ausfallen. Die Effizienz der Wärmedämmung spiegelt sich in den Kategorien des Energieausweises wider und reicht vom Niedrigenergiehaus bis hin zum Passivhaus.

Dämmung Holz Dachfenster

Aber nicht nur die Effektivität der Wärmedämmung spielt beim Hausbau eine Rolle, auch die Wahl der Dämm-Materialien ist wichtig. Heute gibt es eine Vielzahl an nachhaltigen, recycelbaren Dämmmaterialien, mit denen neue Häuser aber auch Altbauten effizient und nachhaltig isoliert werden können. Diese reichen von Holzfasern über Hanffasern bis hin zu Schilf. Gerne beraten wir Sie zu den Vor- und Nachteilen der einzelnen Stoffe.

Exkurs: Was ist ein Energieausweis?

Ein Energieausweis gibt die Gesamt-Energieeffizienz einer Immobilie an. Er unterscheidet sich je nach den technischen Bauvorschriften der einzelnen Bundesländer. Unter anderem enthält der Energieausweis Daten zum Heizwärmebedarf, Warmwasserenergiebedarf, CO2 Emissionen sowie den Gesamtenergieeffizienzfaktor.

Er muss mittlerweile verpflichtend bei der Vermietung, Verpachtung bzw. beim Verkauf von Gebäuden vorgelegt werden. Auch viele Förderungen rund um Dämmung von Wänden und Dach, den Austausch von alten Fenstern oder den Heizungstausch sind mittlerweile an die Vorlage eines Energieausweises geknüpft.

Nachhaltige Heizsysteme

Ab dem Jahr 2035 wird Heizen mit fossilen Brennstoffen in Österreich nicht mehr erlaubt sein. Daher ist es an der Zeit, sich Gedanken über eine ökologische Form der Heizung zu machen. Glücklicherweise stehen mittlerweile einige gute Optionen zur Verfügung:

Pelletsheizung und Hackschnitzelheizung

Pelletsheizungen und Hackschnitzelheizungen vereinen gleich mehrere Vorteile. Sie verwenden nachhaltige Rohstoffe (Reststoffe aus der Sägeindustrie bzw. Holzstücke) und sind somit nicht nur umweltfreundlich, sondern im laufenden Betrieb auch kostengünstig. Wichtig bei diesen Heizsystemen ist, dass eine ausreichend große Lagerfläche für die Pellets bzw. Holzstücke zur Verfügung steht. Außerdem gibt es zu beachten, dass die Asche regelmäßig entleert werden muss.

Heizen mit Wärmepumpe

Ein Heizsystem, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut ist die Wärmepumpe. Dabei wird der Umgebung (z.B. Grundwasser, Erdreich, Luft) Wärme entzogen und diese wird mit Hilfe von elektrischer Energie auf ein höheres Temperaturniveau gebracht. Je höher die Temperatur in der Umgebung, desto besser können Wärmepumpen arbeiten.

Wärmepumpen sind vor allem für gut gedämmte, moderne Gebäude geeignet, die mittels Fußboden- oder Wandheizung beheizt werden. Da Wärmepumpen Strom benötigen ist es wichtig, diesen aus nachhaltigen Quellen zu beziehen. Am besten über die eigene Solaranlage.

Solarwärme / Hybridsysteme

Solaranlagen können nicht nur zur Stromerzeugung dienen, sondern auch Warmwasser erzeugen und das Heizsystem unterstützen. Besonders effektiv ist ein zusätzlicher gut gedämmter Wasserspeicher.

Photovoltaik: Energie aus Solarzellen

Seinen eigenen Strom erzeugen – für Haushalt, Elektroauto und Co. Dies ist mit einer Photovoltaikanlage, die meist auf dem Dach angebracht wird, möglich. Der Trend zum Sonnenstrom wird sich in den nächsten Jahren weiter verstärken. Schließlich gibt es nicht nur ausgeklügelte Fördersysteme, sondern auch die Preise für die Solarpanele sind in den letzten Jahren stark gefallen.

Auch ein Speichersystem kann sinnvoll sein, um den selbst erzeugten Strom perfekt nutzen zu können, ohne ihn ins Netz einspeisen zu müssen.

Das Smart Home als Ressourcenschoner

Mit Hilfe von Smart Home Technologien kann nicht nur das Heizen, sondern der gesamte Haushalt komfortabler und energiesparender gestaltet werden. Durch die Vernetzung der Systeme lassen sich die verschiedensten Geräte vom Smartphone aus steuern. So ist es zum Beispiel möglich, die Waschmaschine oder den Geschirrspüler genau dann zu aktivieren, wenn gerade am meisten Sonnenstrom produziert wird oder die Heizung erst dann einzuschalten, wenn man sich auf dem Nachhauseweg befindet.

Energieautark bauen – 100% unabhängig

Der Bau eines gänzlich energieautarken Hauses ist heute bereits möglich. Energieautark bedeutet, dass das Haus gänzlich ohne externe Energiequellen für Strom, Warmwasser oder Heizung auskommt. Um dies umzusetzen, wird neben einer effektiven Solartermie und Photovoltaik Technik ein umfassender Energiespeicher benötigt.

Auch wenn die 100%ige Energieautarkie heute noch eine gewisse Herausforderung darstellt, so gibt es in diesem Bereich eine rasante Entwicklung und laufend Innovationen. Gerne beraten wir Sie zu den neuesten Standards und zu den realistischen Möglichkeiten Ihr Haus schon heute unabhängig und autark zu gestalten.

Sie möchten nachhaltig und energieeffizient bauen oder sanieren? Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Erstgespräch!